Quartiersräte vernetzen sich

Am Freitag, dem 04.03.2016 war es mal wieder soweit. Die Quartiersräte und QM-Teams der QM-Gebiete folgten der Einladung der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt und versammelten sich zum 8. Mal zum Quartiersrätekongress im Berliner Abgeordnetenhaus.

Wie schon in den vorherigen Jahren, konnten die QM-Gebiete auf dem Markt der Möglichkeiten das eigene Quartier mit Hilfe einer Pinnwand präsentieren. Fast alle QM-Teams nutzten die Chance und schmückten die Wandelhalle mit Fotos, Plakaten, Flyern, Karten und jeder Menge Informationen zu ihrem Quartier. Besonders extravagant zeigte sich das Team vom Soldiner Kiez: Sie errichteten einen Strukturförderungsturm, der sich aus den Projekten und Aktivitäten, die im Kiez angeboten werden, zusammensetzte. Nach dem Prinzip des Jenga-Spiels wurde nun sinnbildlich deutlich, welche Projekte bei Beendigung einen Zusammenbruch der Struktur bedeuten würden. Die Kritik an der Funktion der Strukturförderung, die nicht auf den ersten Blick sichtbar war, zeigte sich dann an Aussagen wie „Strukturförderung – wir müssen reden“. Die QM Teams und die Quartiersräte aller anderen Gebiete konzentrierten sich darauf, ihre Arbeit im Quartier mit den verschiedensten Mitteln darzustellen.

Nach regem Austausch auf dem Markt der Möglichkeiten, wurden die Gäste in den Plenarsaal gebeten. Hier stand nun der Höhepunkt des Tages auf dem Programm. Nach einleitenden Worten durch den Präsidenten des Abgeordnetenhauses, Ralf Wieland, konnten nun die Quartiersräte Fragen und Wünsche an die Vertreter des Programms „Soziale Stadt“ richten. Es entwickelte sich eine muntere Diskussionsrunde mit vielen kritischen Anmerkungen. Die Anliegen der Quartiersräte drehten sich vor allem um das Thema Honorierung von ehrenamtlicher Arbeit, dem Konflikt zwischen quartiersspezifischen Bedarfen und der Vorgabe von Handlungsfeldern, der Frage der Integration von Geflüchteten, das Fortbestehen der Kiezzeitungen und einiges mehr. Anschließend an die Diskussionsrunde bot der Kiezchor vom Wassertorplatz eine beeindruckende Darbietung.

Das letzte Wort des Tages hatte Stadtentwicklungssenator Andreas Geisel, der neben den vielen Herausforderungen, die Berlin in Zukunft zu bewältigen habe, auch die Chancen und Potentiale hervor hob, die eine wachsende Stadt mit sich bringe. Das Wachstum der Stadt bezeichnete er als Privileg. Er erwähnte auch die jüngst gemachten Fortschritte, vor allem auf dem Arbeitsmarkt und unterstrich die vergleichsweise günstige Wohnraumsituation.

Nach Geisels abschließendem Appell, „den Spaß nicht zu verlieren“, klang ein unterhaltsamer und rundum gelungener Quartiersrätekongress beim Buffet im Casino aus.

Ein Bericht von Jannes Lehmann, Praktikant im Quartiersmanagement Moabit Ost